Akustik Lexikon
Du hast Fragen — Wir haben Antworten!
Willkommen in unserem Akustik-Lexikon, deinem umfassenden Nachschlagewerk für alles rund um die faszinierende Welt der Akustik. Ob Architekt, Innenarchitekt, Bauherr oder einfach nur neugierig – hier werden die wichtigsten Begriffe des Lärmschutzes, der Raum- und Bauakustik sowie des Schallschutzes präzise und leicht verständlich erklärt.
Akustik-Lexikon
A
A‑Bewertung
Definition:
Die A‑Bewertung passt Schallmessungen an die Empfindlichkeit des menschlichen Gehörs an, indem tiefe und sehr hohe Frequenzen abgeschwächt werden. Der gemessene Schallpegel wird als A‑bewerteter Schalldruckpegel in Dezibel (dB(A)) angegeben.
Relevanz:
Die A‑Bewertung berücksichtigt die Tatsache, dass das menschliche Gehör mittlere Frequenzen (ca. 1.000–4.000 Hz) am empfindlichsten wahrnimmt.
Beispiel:
31,5 Hz: ‑39,4 dB
63 Hz: ‑26,2 dB
125 Hz: ‑16,1 dB
250 Hz: ‑8,6 dB
500 Hz: ‑3,2 dB
1.000 Hz: 0,0 dB
2.000 Hz: +1,2 dB
4.000 Hz: +1,0 dB
8.000 Hz: ‑1,1 dB
Absorption
Definition: Die Fähigkeit eines Materials, Schallenergie zu reduzieren, indem es diese aufnimmt und z. B. in Wärme umwandelt.
Relevanz: In der Raumakustik wird Absorption verwendet, um Nachhallzeiten zu reduzieren und damit die Klangqualität in Räumen zu verbessern.
Beispiel: Akustikpaneele aus porösen Materialien wie Schaumstoff oder Mineralwolle absorbieren Schall und verringern störende Reflexionen.
B
Bauakustik
Definition:
Die Bauakustik beschäftigt sich mit der Schallübertragung in und zwischen Gebäuden. Ziel ist es, durch geeignete Bauteile und Materialien Lärmbelästigungen zu minimieren und den akustischen Komfort in Wohn- und Arbeitsräumen zu verbessern.
Relevanz:
Bauakustik ist entscheidend, um Lärm von außen (z. B. Verkehr) und innen (z. B. Gespräche, Trittschall) zu reduzieren. Sie gewährleistet die Lebensqualität der Nutzer und erfüllt gesetzliche Vorgaben wie die DIN 4109 (Schallschutz im Hochbau).
Beispiel:
In einem Mehrfamilienhaus sorgt eine gute Bauakustik dafür, dass Musik oder Gespräche aus der Nachbarwohnung nicht hörbar sind.
Breitbandabsorber
Definition:
Ein Breitbandabsorber ist ein akustisches Element, das Schall in einem breiten Frequenzbereich, typischerweise ab mittleren bis hohen Frequenzen, absorbiert. Es besteht meist aus porösen Materialien wie Schaumstoff oder Mineralwolle.
Relevanz:
Breitbandabsorber werden eingesetzt, um Nachhall zu reduzieren, die Sprachverständlichkeit zu verbessern und störende Reflexionen in Räumen zu minimieren.
Beispiel:
In Büros reduzieren sie den Geräuschpegel und fördern die Konzentration der Mitarbeiter.
C
CadnaA
Definition:
CadnaA ist eine Software zur Berechnung, Analyse und Visualisierung von Schallausbreitung und Lärmbelastung in der Umwelt. Sie wird eingesetzt, um Lärmsituationen zu modellieren und Schallimmissionen zu prognostizieren, beispielsweise für Verkehrslärm, Industrielärm oder Freizeitlärm. Mit CadnaA können komplexe Szenarien dreidimensional dargestellt und die Wirkung von Schallschutzmaßnahmen simuliert werden.
Relevanz:
Die Software ist ein wichtiges Werkzeug im Schallimmissionsschutz und in der Umweltplanung. Sie hilft Akustikern, Ingenieuren und Planern dabei, die Einhaltung gesetzlicher Lärmgrenzwerte zu überprüfen, Lärmminderungsmaßnahmen zu planen und die Auswirkungen von Projekten auf die umliegende Geräuschkulisse zu bewerten. Durch genaue Modellierungen können effektive und kosteneffiziente Lösungen zur Lärmminderung entwickelt werden.
Beispiel:
Bei der Planung einer neuen Umgehungsstraße wird CadnaA verwendet, um die zu erwartende Lärmbelastung in den angrenzenden Wohngebieten zu berechnen. Die Software ermöglicht es, verschiedene Szenarien zu simulieren, wie etwa den Bau von Lärmschutzwänden oder die Optimierung der Straßenführung, um die Lärmbelastung für die Anwohner so gering wie möglich zu halten.
D
Dämpfung
Definition:
Die Reduzierung der Schallenergie während der Ausbreitung durch Luft, Materialien oder Bauteile.
Relevanz:
Hilft, Nachhall und Schall zu reduzieren.
Beispiel:
Akustisch wirksame Vorhänge dämpft den Schall und verringert den Geräuschpegel in einem Raum.
Dezibel
Definition:
Dezibel ist eine logarithmische Einheit, die zur Angabe des Schallpegels verwendet wird. Zehn Dezibel (dB) entsprechen einem Bel (B). Die Dezibel-Skala reicht typischerweise von 0 dB (Hörschwelle) bis 120 dB (Schmerzgrenze) und folgt einem logarithmischen Verlauf. Dies spiegelt wider, dass das menschliche Gehör Lautstärke nicht linear wahrnimmt, sondern proportional zur Änderung des Schalldrucks.
Relevanz:
Die Dezibel-Skala ist so gestaltet, dass sie der Wahrnehmung des menschlichen Gehörs entspricht, welches empfindlich auf Unterschiede in Schalldruck und Lautstärke reagiert. Dadurch können sehr große Schalldruckbereiche effizient und verständlich dargestellt werden.
Beispiel:
Ein Anstieg um 10 dB wird hörtechnisch als Verdopplung der Lautstärke empfunden, obwohl der Schalldruck tatsächlich um das Zehnfache steigt. Ein Flüstern liegt bei etwa 30 dB, ein normales Gespräch bei 60 dB, und die Schmerzgrenze wird bei etwa 120 dB erreicht.
E
Echo
Definition:
Eine zeitlich verzögerte Schallreflexion, die als eigenständiges Schallereignis wahrgenommen wird.
Relevanz:
Besonders in großen Räumen oder Hallen unerwünscht, da es die Sprachverständlichkeit beeinträchtigt.
Beispiel:
Ein lautes Rufen in einem Tunnel erzeugt ein deutlich hörbares Echo.
Eigenfrequenz
Definition:
Die Frequenz, bei der ein schwingfähiges System wie eine Wand oder ein Bauteil in Resonanz gerät.
Relevanz:
Entscheidend bei der Planung von Bauwerken, um störende Resonanzen und Schallübertragungen zu vermeiden.
Beispiel:
Eine Gipskartonwand kann bei ihrer Eigenfrequenz unerwünschte Schallverstärkungen verursachen.
Emission
Definition: Der Begriff “Emission” stammt aus dem Lateinischen emittere, was “aussenden” oder “ausstoßen” bedeutet. In der Physik und Technik bezeichnet Emission die Abgabe von Energie, Partikeln oder Wellen durch eine Quelle. Dabei kann es sich um Schall, Licht, Wärme, chemische Stoffe oder Strahlung handeln.
Beispiel: Ein Maschine gibt Schallwellen ab, die sich in der Umgebung ausbreiten.
F
Flatterecho
Definition:
Ein akustisches Phänomen, bei dem Schall zwischen parallelen, harten Oberflächen hin- und herreflektiert wird, was zu störenden Geräuschen führt.
Relevanz:
Flatterechos stören die Sprachverständlichkeit und Klangqualität in Räumen.
Beispiel:
In einem leeren Raum mit glatten Wänden und Böden tritt oft ein deutliches Flatterecho auf.
Freifeld
Definition:
Ein Bereich ohne reflektierende Flächen, in dem sich Schall ungehindert ausbreiten kann.
Relevanz:
In der Akustik wird das Freifeld für Schallmessungen verwendet, um Reflexionen auszuschließen.
Beispiel:
Ein schalltoter Raum simuliert ein Freifeld für präzise akustische Messungen.
Frequenz
Definition:
Die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde, gemessen in Hertz (Hz). Sie beschreibt die Tonhöhe eines Schalls.
Relevanz:
Die Frequenz beeinflusst, wie wir Schall wahrnehmen, z. B. als tiefen oder hohen Ton.
Beispiel:
Ein Bass hat eine Frequenz von etwa 50 Hz, während eine Flöte Frequenzen um 2.000 Hz erzeugt.
Frequenzbewertung
Definition:
Eine Methode, um die Frequenzen eines Schalls entsprechend der Empfindlichkeit des menschlichen Gehörs zu gewichten, z. B. A- oder C‑Bewertung.
Relevanz:
Hilft, Schallmessungen realistisch auf die menschliche Wahrnehmung zu beziehen.
Beispiel:
Die A‑Bewertung wird verwendet, um die Wirkung von Lärm auf den Menschen zu bewerten.
G
Gehörfrequenz
Definition:
Vorrichtungen, die das menschliche Ohr vor übermäßiger Lärmbelastung schützen, z. B. Ohrstöpsel oder Kapselgehörschützer.
Relevanz:
Wichtig für die Prävention von Gehörschäden, z. B. in lauten Arbeitsumgebungen.
Beispiel:
Bauarbeiter tragen Gehörschutz, um sich vor Lärm von Maschinen zu schützen.
H
Hall
Definition:
Der Eindruck von Schallreflexionen in einem Raum, der entsteht, wenn Schallwellen mehrfach reflektiert werden.
Relevanz:
Hall beeinflusst die Raumakustik und die Sprachverständlichkeit erheblich.
Beispiel:
In einem großen Konzertsaal sorgt eine moderate Menge an Hall für ein angenehmes Klangerlebnis.
Hertz (Hz)
Definition:
Die Einheit der Frequenz, die die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde angibt.
Relevanz:
Entscheidend für die Wahrnehmung von Schall als hohen oder tiefen Ton.
Hörsamkeit
Definition:
Die Fähigkeit eines Raums, Sprache oder Musik klar und verständlich wiederzugeben.
Relevanz:
Ein zentraler Faktor in der Raumakustik, besonders in Vorlesungssälen, Theatern oder Konferenzräumen.
Beispiel:
Ein Hörsaal mit schallabsorbierenden Deckenplatten verbessert die Hörsamkeit für die Zuhörer.
Hörschwelle
Definition:
Der niedrigste Schalldruckpegel, den das menschliche Gehör wahrnehmen kann, etwa 0 dB bei 1.000 Hz.
Relevanz:
Dient als Referenzwert für die Berechnung von Schalldruckpegeln.
Beispiel:
Ein sehr leises Flüstern kann nahe an der Hörschwelle liegen.
I
Immission
Definition:
Immissionen beschreiben die Einwirkung von Emissionen – wie Schall, Licht, Wärme oder Schadstoffen – an einem bestimmten Ort. Sie sind ortsabhängig und stellen die tatsächliche Belastung dar, die wahrgenommen oder gemessen wird.
Relevanz:
Immissionen sind entscheidend für den Umweltschutz und die Stadtplanung, da sie die Auswirkungen von Lärm, Luftverschmutzung oder anderen Belastungen bewerten. Sie helfen, gesundheitliche Risiken zu minimieren und gesetzliche Grenzwerte einzuhalten.
Beispiel:
Ein Wohngebiet in der Nähe einer stark befahrenen Straße erfährt Lärmemissionen, die als Immissionen an den Hausfassaden gemessen werden. Überschreiten diese die Grenzwerte, können Maßnahmen wie Lärmschutzwände erforderlich sein.
Impedanz
Definition:
Die akustische Impedanz ist der Widerstand, den ein Medium oder Material der Schallausbreitung entgegensetzt. Sie wird in Rayl (Pa·s/m) gemessen und beschreibt das Verhältnis von Schalldruck zu Schallschnelle.
Relevanz:
Die Impedanz ist eine zentrale Größe in der Raum- und Bauakustik, da sie bestimmt, wie Schall an Grenzflächen zwischen unterschiedlichen Materialien reflektiert, absorbiert oder weitergeleitet wird.
Beispiel:
Die Impedanz von Luft unterscheidet sich stark von der Impedanz einer Wand. Diese Differenz bestimmt, wie viel Schall an der Wand reflektiert wird und wie viel in das Material eindringt. Materialien wie Mineralwolle haben eine ähnliche Impedanz wie Luft und sind daher besonders effektiv bei der Schallabsorption.
Impulshaltigkeit
Definition:
Die Impulshaltigkeit beschreibt, wie plötzlich und intensiv ein Schallereignis ist. Typische Beispiele für impulsartige Geräusche sind Knalle, Schläge oder das Zuschlagen einer Tür. Impulshaltige Geräusche zeichnen sich durch kurze, stark ausgeprägte Schallereignisse aus, die sich von einem gleichmäßigen Hintergrundgeräusch abheben.
Relevanz:
Impulshaltiger Schall wird vom menschlichen Gehör oft als störender empfunden als gleichmäßige Geräusche und spielt daher eine wichtige Rolle in der Lärmbewertung. Nach der TA Lärm können Impulszuschläge vergeben werden, wenn impulsartige Geräusche die wahrgenommene Lärmbelastung verstärken. Diese Zuschläge erhöhen den Beurteilungspegel, um den störenden Charakter solcher Geräusche zu berücksichtigen.
Beispiel:
Der Knall eines Hammers ist eine typische impulsartige Schallquelle. In einem industriellen Umfeld kann dieser Knall zu einem Impulszuschlag führen, da er lauter und störender wahrgenommen wird als kontinuierlicher Maschinenlärm.
J
K
Körperschall
Definition:
Körperschall bezeichnet die Ausbreitung von Schallwellen in festen Materialien wie Wänden, Böden, Decken oder Rohren. Die Schwingungen der Teilchen im festen Material übertragen die Schallenergie, bevor diese entweder direkt hörbar wird oder in Luftschall umgewandelt wird.
Relevanz:
Körperschall spielt eine wichtige Rolle in der Bauakustik, da er oft ungewollt von einer Schallquelle in andere Räume oder Bereiche übertragen wird. Beispiele dafür sind Trittschall in Mehrfamilienhäusern oder Vibrationen durch Maschinen. Maßnahmen wie Entkopplungen, elastische Lagerungen oder Dämmmaterialien helfen, die Übertragung von Körperschall zu reduzieren.
Beispiel:
Ein laufender Waschmaschinenmotor erzeugt Körperschall, der über den Boden in angrenzende Räume weitergeleitet wird. Um diese Übertragung zu verhindern, können schwingungsdämpfende Unterlagen verwendet werden, die den Körperschall absorbieren.
L
Luftschall
Definition:
Luftschall ist die Schallausbreitung in der Luft, bei der Schallwellen durch Druckschwankungen in der Luft weitergeleitet werden. Diese Schwankungen entstehen durch eine Schallquelle, wie z. B. eine sprechende Person, ein Musikinstrument oder ein Fahrzeug, und breiten sich wellenförmig aus.
Relevanz:
In der Bauakustik ist die Reduktion von Luftschall zwischen Räumen oder von außen besonders wichtig, um Lärmbelästigungen zu vermeiden.
Beispiel:
Das Geräusch einer Unterhaltung oder laute Musik in einem Zimmer ist ein typischer Luftschall.
M
N
Nachhallzeit
Definition: Die Nachhallzeit beschreibt die Zeitspanne, die ein Schallereignis benötigt, um seinen Schalldruckpegel nach dem Verstummen der Schallquelle um 60 dB zu reduzieren. Sie ist ein Maß für die “Klingdauer” des Schalls in einem Raum.
Relevanz: Als zentrale Größe der Raumakustik beeinflusst die Nachhallzeit maßgeblich die Sprachverständlichkeit, Klangqualität und den Hörkomfort. Unterschiedliche Raumtypen erfordern verschiedene Nachhallzeiten, um ihren jeweiligen Anforderungen gerecht zu werden.
Beispiel: In einem Konzertraum sorgt eine längere Nachhallzeit für einen vollen und räumlichen Klang, während in einem Büro oder Klassenzimmer eine kurze Nachhallzeit wichtig ist, um die Verständlichkeit von Sprache zu gewährleisten.
O
P
Q
R
S
Schallausbreitung
Definition: Schallausbreitung bezeichnet die Fortbewegung von Schallwellen durch verschiedene Medien wie Luft, Wasser oder feste Materialien. Dabei werden die Wellen durch mechanische Schwingungen von Partikeln in einem Medium übertragen.
Relevanz: Die Schallausbreitung ist ein zentraler Aspekt im Schallimmissionsschutz und in der Akustik, da sie ermöglicht, die Reichweite, Intensität und Auswirkungen von Lärmquellen zu analysieren und Maßnahmen zur Lärmminderung zu planen.
Beispiel: Die Berechnung der Schallausbreitung von Baulärm in einer Wohnsiedlung dient dazu, die Einhaltung von Lärmschutzrichtlinien sicherzustellen und geeignete Schallschutzmaßnahmen vorzuschlagen.
Schalldurckpegel
Definition: Der Schalldruckpegel ist ein logarithmisches Maß für die Stärke des Schalldrucks an einem bestimmten Ort. Er wird in Dezibel (dB) angegeben und beschreibt die Schwankungen des Luftdrucks, die durch Schallwellen verursacht werden, relativ zu einem festgelegten Referenzwert von p0=20 μPa (dem geringsten hörbaren Schalldruck für das menschliche Ohr).
Warum “Pegel”?
Der Begriff “Pegel” wird verwendet, da der Schalldruck nicht absolut, sondern in Relation zu einem festen Referenzwert angegeben wird. Ein Pegel drückt die Intensität einer physikalischen Größe auf einer logarithmischen Skala aus, um große Wertebereiche leichter darstellbar und verständlich zu machen.
Relevanz: Der Schalldruckpegel ist ein Maß in der Akustik, da er die Lautstärke des Schalls an einem bestimmten Ort beschreibt.
Beispiel: Eine Wärmepumpe hat eine Schallleistung von 45 dB(A). In 10 m Abstand von der Wärmepumpe beträgt der Schalldruckpegel etwa 25 dB(A), da sich der Schall mit zunehmendem Abstand verteilt und die Intensität abnimmt.
Schalldämmung
Definition:
Schalldämmung ist eine Eigenschaft von Bauteilen oder Materialien, die beschreibt, wie gut sie Schallübertragung von einem Raum in einen anderen verhindern. Sie wird durch die Bauweise, die Materialzusammensetzung und die Dichte des Bauteils beeinflusst.
Relevanz:
Die Schalldämmung ist ein wichtiger Aspekt der Bauakustik, da sie dazu beiträgt, Lärmbelästigung und Störungen zwischen Räumen zu minimieren. Eine gute Schalldämmung erhöht den Wohn- und Arbeitskomfort und stellt sicher, dass gesetzliche Vorgaben wie die DIN 4109 (Schallschutz im Hochbau) eingehalten werden.
Beispiel:
Eine Wand mit hoher Schalldämmung verhindert, dass laute Gespräche oder Musik aus dem Nachbarraum in den eigenen Bereich hörbar sind.
Schallemission
Definition: Schallemission bezeichnet die von einer Schallquelle abgegebene Schallenergie. Sie ist eine ortsunabhängige Größe und wird durch die physikalische Eigenschaft der Schallquelle selbst bestimmt, ohne Berücksichtigung der Umgebung.
Relevanz: Die Schallemission ist ein zentraler Parameter bei der Bewertung von Lärmquellen. Sie dient als Ausgangspunkt für die Berechnung von Schallausbreitung und Schallimmission, um Lärmbelastungen zu analysieren und Schutzmaßnahmen zu planen.
Beispiel: Die Schallemission einer Wärmepumpe wird als Schallleistung angegeben, um die Einhaltung von Richtwerten/Grenzwerten sicherzustellen.
Schallimmission
Definition: Schallimmission bezeichnet den Schall, der an einem bestimmten Ort auf eine Person, ein Gebäude oder eine Fläche einwirkt. Sie ist ortsabhängig und beschreibt die wahrgenommene oder gemessene Schallbelastung, die von einer oder mehreren Schallquellen (Schallemissionen) ausgeht.
Relevanz:
Die Bewertung von Schallimmissionen ist essenziell, um Lärmbelastungen zu analysieren und Schutzmaßnahmen abzuleiten. Sie spielt eine zentrale Rolle in der Stadtplanung, beim Bau von Straßen, Schienenwegen und Industrieanlagen sowie bei Genehmigungsverfahren. Ziel ist es, Menschen vor gesundheitsschädlichem oder störendem Lärm zu schützen und gleichzeitig die gesetzlichen Anforderungen einzuhalten.
Beispiel:
Ein Windpark erzeugt durch die Rotorblätter Schall, der als Immission in einem nahegelegenen Wohngebiet gemessen wird. Die Immission beträgt 40 dB(A) nachts.
Schallleistung
Definition: Die Schallleistung ist die gesamte Energie, die eine Schallquelle pro Sekunde in Form von Schallwellen abstrahlt. Sie wird in Watt angegeben und ist eine ortsunabhängige Größe, die die Stärke der Schallemission einer Quelle charakterisiert.
Relevanz: Die Schallleistung ermöglicht es, unterschiedliche Schallquellen objektiv zu vergleichen, unabhängig von der Entfernung oder den akustischen Bedingungen am Messpunkt.
Beispiel: Eine Wärmepumpe mit einer Schallleistung von 45 dB(A) ist leiser empfunden als ein Modell mit 60 dB(A).
Schutzbedürftige Räume
Definition:
Schutzbedürftige Räume sind Bereiche, die aufgrund ihrer Nutzung besonders vor Lärmbelastung geschützt werden müssen. Nach DIN 4109 gehören dazu Wohnräume, Schlafbereiche, Bettenräume in Krankenhäusern, Unterrichtsräume in Schulen und Hochschulen, Büros sowie Praxisräume.
Relevanz:
Der Schutz dieser Räume ist ein wesentlicher Bestandteil der Bauakustik, da er die Lebensqualität, Konzentrationsfähigkeit und Gesundheit der Nutzer sicherstellt. Gesetzliche Vorgaben wie die DIN 4109 (Schallschutz im Hochbau) definieren Grenzwerte für die maximal zulässige Lärmbelastung, die in schutzbedürftigen Räumen eingehalten werden müssen.
Beispiel:
Ein Schlafzimmer gilt als schutzbedürftiger Raum, da es eine ungestörte Nachtruhe ermöglichen soll. Um dies zu gewährleisten, können schalldämmende Fenster eingebaut, massive Trennwände verwendet und bei Bedarf Schallschutzwände zur Reduzierung von Verkehrslärm errichtet werden.