Akus­tik Lexi­kon

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Will­kom­men in unse­rem Akus­tik-Lexi­kon, dei­nem umfas­sen­den Nach­schla­ge­werk für alles rund um die fas­zi­nie­rende Welt der Akus­tik. Ob Archi­tekt, Innen­ar­chi­tekt, Bau­herr oder ein­fach nur neu­gie­rig – hier wer­den die wich­tigs­ten Begriffe des Lärm­schut­zes, der Raum- und Bau­akus­tik sowie des Schall­schut­zes prä­zise und leicht ver­ständ­lich erklärt.

Akus­tik-Lexi­kon

A

A‑Bewertung

Defi­ni­tion:
Die A‑Bewertung passt Schall­mes­sun­gen an die Emp­find­lich­keit des mensch­li­chen Gehörs an, indem tiefe und sehr hohe Fre­quen­zen abge­schwächt wer­den. Der gemes­sene Schall­pe­gel wird als A‑bewerteter Schall­druck­pe­gel in Dezi­bel (dB(A)) ange­ge­ben.
Rele­vanz:
Die A‑Bewertung berück­sich­tigt die Tat­sa­che, dass das mensch­li­che Gehör mitt­lere Fre­quen­zen (ca. 1.000–4.000 Hz) am emp­find­lichs­ten wahr­nimmt.
Bei­spiel:
31,5 Hz: ‑39,4 dB
63 Hz: ‑26,2 dB
125 Hz: ‑16,1 dB
250 Hz: ‑8,6 dB
500 Hz: ‑3,2 dB
1.000 Hz: 0,0 dB
2.000 Hz: +1,2 dB
4.000 Hz: +1,0 dB
8.000 Hz: ‑1,1 dB

Absorp­tion

Defi­ni­tion: Die Fähig­keit eines Mate­ri­als, Schall­ener­gie zu redu­zie­ren, indem es diese auf­nimmt und z. B. in Wärme umwan­delt.
Rele­vanz: In der Raum­akus­tik wird Absorp­tion ver­wen­det, um Nach­hall­zei­ten zu redu­zie­ren und damit die Klang­qua­li­tät in Räu­men zu ver­bes­sern.
Bei­spiel: Akus­tik­pa­neele aus porö­sen Mate­ria­lien wie  Schaum­stoff oder Mine­ral­wolle absor­bie­ren Schall und ver­rin­gern stö­rende Refle­xio­nen.

B

Bau­akus­tik

Defi­ni­tion:
Die Bau­akus­tik beschäf­tigt sich mit der Schall­über­tra­gung in und zwi­schen Gebäu­den. Ziel ist es, durch geeig­nete Bau­teile und Mate­ria­lien Lärm­be­läs­ti­gun­gen zu mini­mie­ren und den akus­ti­schen Kom­fort in Wohn- und Arbeits­räu­men zu ver­bes­sern.
Rele­vanz:
Bau­akus­tik ist ent­schei­dend, um Lärm von außen (z. B. Ver­kehr) und innen (z. B. Gesprä­che, Tritt­schall) zu redu­zie­ren. Sie gewähr­leis­tet die Lebens­qua­li­tät der Nut­zer und erfüllt gesetz­li­che Vor­ga­ben wie die DIN 4109 (Schall­schutz im Hoch­bau).
Bei­spiel:
In einem Mehr­fa­mi­li­en­haus sorgt eine gute Bau­akus­tik dafür, dass Musik oder Gesprä­che aus der Nach­bar­woh­nung nicht hör­bar sind.

Breit­band­ab­sor­ber

Defi­ni­tion:
Ein Breit­band­ab­sor­ber ist ein akus­ti­sches Ele­ment, das Schall in einem brei­ten Fre­quenz­be­reich, typi­scher­weise ab mitt­le­ren bis hohen Fre­quen­zen, absor­biert. Es besteht meist aus porö­sen Mate­ria­lien wie Schaum­stoff oder Mine­ral­wolle.
Rele­vanz:
Breit­band­ab­sor­ber wer­den ein­ge­setzt, um Nach­hall zu redu­zie­ren, die Sprach­ver­ständ­lich­keit zu ver­bes­sern und stö­rende Refle­xio­nen in Räu­men zu mini­mie­ren.
Bei­spiel:
In Büros redu­zie­ren sie den Geräusch­pe­gel und för­dern die Kon­zen­tra­tion der Mit­ar­bei­ter.

C

Cad­naA

Defi­ni­tion:
Cad­naA ist eine Soft­ware zur Berech­nung, Ana­lyse und Visua­li­sie­rung von Schall­aus­brei­tung und Lärm­be­las­tung in der Umwelt. Sie wird ein­ge­setzt, um Lärm­si­tua­tio­nen zu model­lie­ren und Schallim­mis­sio­nen zu pro­gnos­ti­zie­ren, bei­spiels­weise für Ver­kehrs­lärm, Indus­trie­lärm oder Frei­zeit­lärm. Mit Cad­naA kön­nen kom­plexe Sze­na­rien drei­di­men­sio­nal dar­ge­stellt und die Wir­kung von Schall­schutz­maß­nah­men simu­liert wer­den.
Rele­vanz:
Die Soft­ware ist ein wich­ti­ges Werk­zeug im Schallim­mis­si­ons­schutz und in der Umwelt­pla­nung. Sie hilft Akus­ti­kern, Inge­nieu­ren und Pla­nern dabei, die Ein­hal­tung gesetz­li­cher Lärm­grenz­werte zu über­prü­fen, Lärm­min­de­rungs­maß­nah­men zu pla­nen und die Aus­wir­kun­gen von Pro­jek­ten auf die umlie­gende Geräusch­ku­lisse zu bewer­ten. Durch genaue Model­lie­run­gen kön­nen effek­tive und kos­ten­ef­fi­zi­ente Lösun­gen zur Lärm­min­de­rung ent­wi­ckelt wer­den.
Bei­spiel:
Bei der Pla­nung einer neuen Umge­hungs­straße wird Cad­naA ver­wen­det, um die zu erwar­tende Lärm­be­las­tung in den angren­zen­den Wohn­ge­bie­ten zu berech­nen. Die Soft­ware ermög­licht es, ver­schie­dene Sze­na­rien zu simu­lie­ren, wie etwa den Bau von Lärm­schutz­wän­den oder die Opti­mie­rung der Stra­ßen­füh­rung, um die Lärm­be­las­tung für die Anwoh­ner so gering wie mög­lich zu hal­ten.

D

Dämp­fung

Defi­ni­tion:
Die Redu­zie­rung der Schall­ener­gie wäh­rend der Aus­brei­tung durch Luft, Mate­ria­lien oder Bau­teile.
Rele­vanz:
Hilft, Nach­hall und Schall zu redu­zie­ren.
Bei­spiel:
Akus­tisch wirk­same Vor­hänge dämpft den Schall und ver­rin­gert den Geräusch­pe­gel in einem Raum.

Dezi­bel

Defi­ni­tion:
Dezi­bel ist eine log­arith­mi­sche Ein­heit, die zur Angabe des Schall­pe­gels ver­wen­det wird. Zehn Dezi­bel (dB) ent­spre­chen einem Bel (B). Die Dezi­bel-Skala reicht typi­scher­weise von 0 dB (Hör­schwelle) bis 120 dB (Schmerz­grenze) und folgt einem log­arith­mi­schen Ver­lauf. Dies spie­gelt wider, dass das mensch­li­che Gehör Laut­stärke nicht linear wahr­nimmt, son­dern pro­por­tio­nal zur Ände­rung des Schall­drucks.
Rele­vanz:
Die Dezi­bel-Skala ist so gestal­tet, dass sie der Wahr­neh­mung des mensch­li­chen Gehörs ent­spricht, wel­ches emp­find­lich auf Unter­schiede in Schall­druck und Laut­stärke reagiert. Dadurch kön­nen sehr große Schall­druck­be­rei­che effi­zi­ent und ver­ständ­lich dar­ge­stellt wer­den.
Bei­spiel:
Ein Anstieg um 10 dB wird hör­tech­nisch als Ver­dopp­lung der Laut­stärke emp­fun­den, obwohl der Schall­druck tat­säch­lich um das Zehn­fa­che steigt. Ein Flüs­tern liegt bei etwa 30 dB, ein nor­ma­les Gespräch bei 60 dB, und die Schmerz­grenze wird bei etwa 120 dB erreicht.

E

Echo

Defi­ni­tion:
Eine zeit­lich ver­zö­gerte Schall­re­fle­xion, die als eigen­stän­di­ges Schall­ereig­nis wahr­ge­nom­men wird.
Rele­vanz:
Beson­ders in gro­ßen Räu­men oder Hal­len uner­wünscht, da es die Sprach­ver­ständ­lich­keit beein­träch­tigt.
Bei­spiel:
Ein lau­tes Rufen in einem Tun­nel erzeugt ein deut­lich hör­ba­res Echo.

Eigen­fre­quenz

Defi­ni­tion:
Die Fre­quenz, bei der ein schwing­fä­hi­ges Sys­tem wie eine Wand oder ein Bau­teil in Reso­nanz gerät.
Rele­vanz:
Ent­schei­dend bei der Pla­nung von Bau­wer­ken, um stö­rende Reso­nan­zen und Schall­über­tra­gun­gen zu ver­mei­den.
Bei­spiel:
Eine Gips­kar­ton­wand kann bei ihrer Eigen­fre­quenz uner­wünschte Schall­ver­stär­kun­gen ver­ur­sa­chen.

Emis­sion

Defi­ni­tion: Der Begriff “Emis­sion” stammt aus dem Latei­ni­schen emit­tere, was “aus­sen­den” oder “aus­sto­ßen” bedeu­tet. In der Phy­sik und Tech­nik bezeich­net Emis­sion die Abgabe von Ener­gie, Par­ti­keln oder Wel­len durch eine Quelle. Dabei kann es sich um Schall, Licht, Wärme, che­mi­sche Stoffe oder Strah­lung han­deln.
Bei­spiel: Ein Maschine gibt Schall­wel­len ab, die sich in der Umge­bung aus­brei­ten.

F

Flat­ter­echo

Defi­ni­tion:
Ein akus­ti­sches Phä­no­men, bei dem Schall zwi­schen par­al­le­len, har­ten Ober­flä­chen hin- und her­re­flek­tiert wird, was zu stö­ren­den Geräu­schen führt.
Rele­vanz:
Flat­ter­echos stö­ren die Sprach­ver­ständ­lich­keit und Klang­qua­li­tät in Räu­men.
Bei­spiel:
In einem lee­ren Raum mit glat­ten Wän­den und Böden tritt oft ein deut­li­ches Flat­ter­echo auf.

Frei­feld

Defi­ni­tion:
Ein Bereich ohne reflek­tie­rende Flä­chen, in dem sich Schall unge­hin­dert aus­brei­ten kann.
Rele­vanz:
In der Akus­tik wird das Frei­feld für Schall­mes­sun­gen ver­wen­det, um Refle­xio­nen aus­zu­schlie­ßen.
Bei­spiel:
Ein schall­to­ter Raum simu­liert ein Frei­feld für prä­zise akus­ti­sche Mes­sun­gen.

Fre­quenz

Defi­ni­tion:
Die Anzahl der Schwin­gun­gen pro Sekunde, gemes­sen in Hertz (Hz). Sie beschreibt die Ton­höhe eines Schalls.
Rele­vanz:
Die Fre­quenz beein­flusst, wie wir Schall wahr­neh­men, z. B. als tie­fen oder hohen Ton.
Bei­spiel:
Ein Bass hat eine Fre­quenz von etwa 50 Hz, wäh­rend eine Flöte Fre­quen­zen um 2.000 Hz erzeugt.

Fre­quenz­be­wer­tung

Defi­ni­tion:
Eine Methode, um die Fre­quen­zen eines Schalls ent­spre­chend der Emp­find­lich­keit des mensch­li­chen Gehörs zu gewich­ten, z. B. A- oder C‑Bewertung.
Rele­vanz:
Hilft, Schall­mes­sun­gen rea­lis­tisch auf die mensch­li­che Wahr­neh­mung zu bezie­hen.
Bei­spiel:
Die A‑Bewertung wird ver­wen­det, um die Wir­kung von Lärm auf den Men­schen zu bewer­ten.

G

Gehör­fre­quenz

Defi­ni­tion:
Vor­rich­tun­gen, die das mensch­li­che Ohr vor über­mä­ßi­ger Lärm­be­las­tung schüt­zen, z. B. Ohr­stöp­sel oder Kap­sel­ge­hör­schüt­zer.
Rele­vanz:
Wich­tig für die Prä­ven­tion von Gehör­schä­den, z. B. in lau­ten Arbeits­um­ge­bun­gen.
Bei­spiel:
Bau­ar­bei­ter tra­gen Gehör­schutz, um sich vor Lärm von Maschi­nen zu schüt­zen.

H

Hall

Defi­ni­tion:
Der Ein­druck von Schall­re­fle­xio­nen in einem Raum, der ent­steht, wenn Schall­wel­len mehr­fach reflek­tiert wer­den.
Rele­vanz:
Hall beein­flusst die Raum­akus­tik und die Sprach­ver­ständ­lich­keit erheb­lich.
Bei­spiel:
In einem gro­ßen Kon­zert­saal sorgt eine mode­rate Menge an Hall für ein ange­neh­mes Klang­er­leb­nis.

Hertz (Hz)

Defi­ni­tion:
Die Ein­heit der Fre­quenz, die die Anzahl der Schwin­gun­gen pro Sekunde angibt.
Rele­vanz:
Ent­schei­dend für die Wahr­neh­mung von Schall als hohen oder tie­fen Ton.

Hör­sam­keit

Defi­ni­tion:
Die Fähig­keit eines Raums, Spra­che oder Musik klar und ver­ständ­lich wie­der­zu­ge­ben.
Rele­vanz:
Ein zen­tra­ler Fak­tor in der Raum­akus­tik, beson­ders in Vor­le­sungs­sä­len, Thea­tern oder Kon­fe­renz­räu­men.
Bei­spiel:
Ein Hör­saal mit schall­ab­sor­bie­ren­den Decken­plat­ten ver­bes­sert die Hör­sam­keit für die Zuhö­rer.

Hör­schwelle

Defi­ni­tion:
Der nied­rigste Schall­druck­pe­gel, den das mensch­li­che Gehör wahr­neh­men kann, etwa 0 dB bei 1.000 Hz.
Rele­vanz:
Dient als Refe­renz­wert für die Berech­nung von Schall­druck­pe­geln.
Bei­spiel:
Ein sehr lei­ses Flüs­tern kann nahe an der Hör­schwelle lie­gen.

I

Immis­sion

Defi­ni­tion:
Immis­sio­nen beschrei­ben die Ein­wir­kung von Emis­sio­nen – wie Schall, Licht, Wärme oder Schad­stof­fen – an einem bestimm­ten Ort. Sie sind orts­ab­hän­gig und stel­len die tat­säch­li­che Belas­tung dar, die wahr­ge­nom­men oder gemes­sen wird.
Rele­vanz:
Immis­sio­nen sind ent­schei­dend für den Umwelt­schutz und die Stadt­pla­nung, da sie die Aus­wir­kun­gen von Lärm, Luft­ver­schmut­zung oder ande­ren Belas­tun­gen bewer­ten. Sie hel­fen, gesund­heit­li­che Risi­ken zu mini­mie­ren und gesetz­li­che Grenz­werte ein­zu­hal­ten.
Bei­spiel:
Ein Wohn­ge­biet in der Nähe einer stark befah­re­nen Straße erfährt Lärm­emis­sio­nen, die als Immis­sio­nen an den Haus­fas­sa­den gemes­sen wer­den. Über­schrei­ten diese die Grenz­werte, kön­nen Maß­nah­men wie Lärm­schutz­wände erfor­der­lich sein.

Impe­danz

Defi­ni­tion:
Die akus­ti­sche Impe­danz ist der Wider­stand, den ein Medium oder Mate­rial der Schall­aus­brei­tung ent­ge­gen­setzt. Sie wird in Rayl (Pa·s/m) gemes­sen und beschreibt das Ver­hält­nis von Schall­druck zu Schall­schnelle.
Rele­vanz:
Die Impe­danz ist eine zen­trale Größe in der Raum- und Bau­akus­tik, da sie bestimmt, wie Schall an Grenz­flä­chen zwi­schen unter­schied­li­chen Mate­ria­lien reflek­tiert, absor­biert oder wei­ter­ge­lei­tet wird.
Bei­spiel:
Die Impe­danz von Luft unter­schei­det sich stark von der Impe­danz einer Wand. Diese Dif­fe­renz bestimmt, wie viel Schall an der Wand reflek­tiert wird und wie viel in das Mate­rial ein­dringt. Mate­ria­lien wie Mine­ral­wolle haben eine ähn­li­che Impe­danz wie Luft und sind daher beson­ders effek­tiv bei der Schall­ab­sorp­tion.

Impuls­hal­tig­keit

Defi­ni­tion:
Die Impuls­hal­tig­keit beschreibt, wie plötz­lich und inten­siv ein Schall­ereig­nis ist. Typi­sche Bei­spiele für impuls­ar­tige Geräu­sche sind Knalle, Schläge oder das Zuschla­gen einer Tür. Impuls­hal­tige Geräu­sche zeich­nen sich durch kurze, stark aus­ge­prägte Schall­ereig­nisse aus, die sich von einem gleich­mä­ßi­gen Hin­ter­grund­ge­räusch abhe­ben.
Rele­vanz:
Impuls­hal­ti­ger Schall wird vom mensch­li­chen Gehör oft als stö­ren­der emp­fun­den als gleich­mä­ßige Geräu­sche und spielt daher eine wich­tige Rolle in der Lärm­be­wer­tung. Nach der TA Lärm kön­nen Impuls­zu­schläge ver­ge­ben wer­den, wenn impuls­ar­tige Geräu­sche die wahr­ge­nom­mene Lärm­be­las­tung ver­stär­ken. Diese Zuschläge erhö­hen den Beur­tei­lungs­pe­gel, um den stö­ren­den Cha­rak­ter sol­cher Geräu­sche zu berück­sich­ti­gen.
Bei­spiel:
Der Knall eines Ham­mers ist eine typi­sche impuls­ar­tige Schall­quelle. In einem indus­tri­el­len Umfeld kann die­ser Knall zu einem Impuls­zu­schlag füh­ren, da er lau­ter und stö­ren­der wahr­ge­nom­men wird als kon­ti­nu­ier­li­cher Maschi­nen­lärm.

J

K

Kör­per­schall

Defi­ni­tion:
Kör­per­schall bezeich­net die Aus­brei­tung von Schall­wel­len in fes­ten Mate­ria­lien wie Wän­den, Böden, Decken oder Roh­ren. Die Schwin­gun­gen der Teil­chen im fes­ten Mate­rial über­tra­gen die Schall­ener­gie, bevor diese ent­we­der direkt hör­bar wird oder in Luft­schall umge­wan­delt wird.
Rele­vanz:
Kör­per­schall spielt eine wich­tige Rolle in der Bau­akus­tik, da er oft unge­wollt von einer Schall­quelle in andere Räume oder Berei­che über­tra­gen wird. Bei­spiele dafür sind Tritt­schall in Mehr­fa­mi­li­en­häu­sern oder Vibra­tio­nen durch Maschi­nen. Maß­nah­men wie Ent­kopp­lun­gen, elas­ti­sche Lage­run­gen oder Dämm­ma­te­ria­lien hel­fen, die Über­tra­gung von Kör­per­schall zu redu­zie­ren.
Bei­spiel:
Ein lau­fen­der Wasch­ma­schi­nen­mo­tor erzeugt Kör­per­schall, der über den Boden in angren­zende Räume wei­ter­ge­lei­tet wird. Um diese Über­tra­gung zu ver­hin­dern, kön­nen schwin­gungs­dämp­fende Unter­la­gen ver­wen­det wer­den, die den Kör­per­schall absor­bie­ren.

L

Luft­schall

Defi­ni­tion:
Luft­schall ist die Schall­aus­brei­tung in der Luft, bei der Schall­wel­len durch Druck­schwan­kun­gen in der Luft wei­ter­ge­lei­tet wer­den. Diese Schwan­kun­gen ent­ste­hen durch eine Schall­quelle, wie z. B. eine spre­chende Per­son, ein Musik­in­stru­ment oder ein Fahr­zeug, und brei­ten sich wel­len­för­mig aus.
Rele­vanz:
In der Bau­akus­tik ist die Reduk­tion von Luft­schall zwi­schen Räu­men oder von außen beson­ders wich­tig, um Lärm­be­läs­ti­gun­gen zu ver­mei­den.
Bei­spiel:
Das Geräusch einer Unter­hal­tung oder laute Musik in einem Zim­mer ist ein typi­scher Luft­schall.

M

N

Nach­hall­zeit

Defi­ni­tion: Die Nach­hall­zeit beschreibt die Zeit­spanne, die ein Schall­ereig­nis benö­tigt, um sei­nen Schall­druck­pe­gel nach dem Ver­stum­men der Schall­quelle um 60 dB zu redu­zie­ren. Sie ist ein Maß für die “Kling­dauer” des Schalls in einem Raum.
Rele­vanz: Als zen­trale Größe der Raum­akus­tik beein­flusst die Nach­hall­zeit maß­geb­lich die Sprach­ver­ständ­lich­keit, Klang­qua­li­tät und den Hör­kom­fort. Unter­schied­li­che Raum­ty­pen erfor­dern ver­schie­dene Nach­hall­zei­ten, um ihren jewei­li­gen Anfor­de­run­gen gerecht zu wer­den.
Bei­spiel: In einem Kon­zert­raum sorgt eine län­gere Nach­hall­zeit für einen vol­len und räum­li­chen Klang, wäh­rend in einem Büro oder Klas­sen­zim­mer eine kurze Nach­hall­zeit wich­tig ist, um die Ver­ständ­lich­keit von Spra­che zu gewähr­leis­ten.

O

P

Q

R

S

Schall­aus­brei­tung

Defi­ni­tion: Schall­aus­brei­tung bezeich­net die Fort­be­we­gung von Schall­wel­len durch ver­schie­dene Medien wie Luft, Was­ser oder feste Mate­ria­lien. Dabei wer­den die Wel­len durch mecha­ni­sche Schwin­gun­gen von Par­ti­keln in einem Medium über­tra­gen.
Rele­vanz: Die Schall­aus­brei­tung ist ein zen­tra­ler Aspekt im Schallim­mis­si­ons­schutz und in der Akus­tik, da sie ermög­licht, die Reich­weite, Inten­si­tät und Aus­wir­kun­gen von Lärm­quel­len zu ana­ly­sie­ren und Maß­nah­men zur Lärm­min­de­rung zu pla­nen.
Bei­spiel: Die Berech­nung der Schall­aus­brei­tung von Bau­lärm in einer Wohn­sied­lung dient dazu, die Ein­hal­tung von Lärm­schutz­richt­li­nien sicher­zu­stel­len und geeig­nete Schall­schutz­maß­nah­men vor­zu­schla­gen.

Schall­durck­pe­gel

Defi­ni­tion: Der Schall­druck­pe­gel ist ein log­arith­mi­sches Maß für die Stärke des Schall­drucks an einem bestimm­ten Ort. Er wird in Dezi­bel (dB) ange­ge­ben und beschreibt die Schwan­kun­gen des Luft­drucks, die durch Schall­wel­len ver­ur­sacht wer­den, rela­tiv zu einem fest­ge­leg­ten Refe­renz­wert von p0=20 μPa (dem gerings­ten hör­ba­ren Schall­druck für das mensch­li­che Ohr).
Warum “Pegel”?
Der Begriff “Pegel” wird ver­wen­det, da der Schall­druck nicht abso­lut, son­dern in Rela­tion zu einem fes­ten Refe­renz­wert ange­ge­ben wird. Ein Pegel drückt die Inten­si­tät einer phy­si­ka­li­schen Größe auf einer log­arith­mi­schen Skala aus, um große Wer­te­be­rei­che leich­ter dar­stell­bar und ver­ständ­lich zu machen.
Rele­vanz: Der Schall­druck­pe­gel ist ein Maß in der Akus­tik, da er die Laut­stärke des Schalls an einem bestimm­ten Ort beschreibt.
Bei­spiel: Eine Wär­me­pumpe hat eine Schall­leis­tung von 45 dB(A). In 10 m Abstand von der Wär­me­pumpe beträgt der Schall­druck­pe­gel etwa 25 dB(A), da sich der Schall mit zuneh­men­dem Abstand ver­teilt und die Inten­si­tät abnimmt.

Schall­däm­mung

Defi­ni­tion:
Schall­däm­mung ist eine Eigen­schaft von Bau­tei­len oder Mate­ria­lien, die beschreibt, wie gut sie Schall­über­tra­gung von einem Raum in einen ande­ren ver­hin­dern. Sie wird durch die Bau­weise, die Mate­ri­al­zu­sam­men­set­zung und die Dichte des Bau­teils beein­flusst.
Rele­vanz:
Die Schall­däm­mung ist ein wich­ti­ger Aspekt der Bau­akus­tik, da sie dazu bei­trägt, Lärm­be­läs­ti­gung und Stö­run­gen zwi­schen Räu­men zu mini­mie­ren. Eine gute Schall­däm­mung erhöht den Wohn- und Arbeits­kom­fort und stellt sicher, dass gesetz­li­che Vor­ga­ben wie die DIN 4109 (Schall­schutz im Hoch­bau) ein­ge­hal­ten wer­den.
Bei­spiel:
Eine Wand mit hoher Schall­däm­mung ver­hin­dert, dass laute Gesprä­che oder Musik aus dem Nach­bar­raum in den eige­nen Bereich hör­bar sind.

Schall­emis­sion

Defi­ni­tion: Schall­emis­sion bezeich­net die von einer Schall­quelle abge­ge­bene Schall­ener­gie. Sie ist eine orts­un­ab­hän­gige Größe und wird durch die phy­si­ka­li­sche Eigen­schaft der Schall­quelle selbst bestimmt, ohne Berück­sich­ti­gung der Umge­bung.
Rele­vanz: Die Schall­emis­sion ist ein zen­tra­ler Para­me­ter bei der Bewer­tung von Lärm­quel­len. Sie dient als Aus­gangs­punkt für die Berech­nung von Schall­aus­brei­tung und Schallim­mis­sion, um Lärm­be­las­tun­gen zu ana­ly­sie­ren und Schutz­maß­nah­men zu pla­nen.
Bei­spiel: Die Schall­emis­sion einer Wär­me­pumpe wird als Schall­leis­tung ange­ge­ben, um die Ein­hal­tung von Richtwerten/Grenzwerten sicher­zu­stel­len.

Schallim­mis­sion

Defi­ni­tion: Schallim­mis­sion bezeich­net den Schall, der an einem bestimm­ten Ort auf eine Per­son, ein Gebäude oder eine Flä­che ein­wirkt. Sie ist orts­ab­hän­gig und beschreibt die wahr­ge­nom­mene oder gemes­sene Schall­be­las­tung, die von einer oder meh­re­ren Schall­quel­len (Schall­emis­sio­nen) aus­geht.
Rele­vanz:
Die Bewer­tung von Schallim­mis­sio­nen ist essen­zi­ell, um Lärm­be­las­tun­gen zu ana­ly­sie­ren und Schutz­maß­nah­men abzu­lei­ten. Sie spielt eine zen­trale Rolle in der Stadt­pla­nung, beim Bau von Stra­ßen, Schie­nen­we­gen und Indus­trie­an­la­gen sowie bei Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren. Ziel ist es, Men­schen vor gesund­heits­schäd­li­chem oder stö­ren­dem Lärm zu schüt­zen und gleich­zei­tig die gesetz­li­chen Anfor­de­run­gen ein­zu­hal­ten.
Bei­spiel:
Ein Wind­park erzeugt durch die Rotor­blät­ter Schall, der als Immis­sion in einem nahe­ge­le­ge­nen Wohn­ge­biet gemes­sen wird. Die Immis­sion beträgt 40 dB(A) nachts.

Schall­leis­tung

Defi­ni­tion: Die Schall­leis­tung ist die gesamte Ener­gie, die eine Schall­quelle pro Sekunde in Form von Schall­wel­len abstrahlt. Sie wird in Watt ange­ge­ben und ist eine orts­un­ab­hän­gige Größe, die die Stärke der Schall­emis­sion einer Quelle cha­rak­te­ri­siert.
Rele­vanz: Die Schall­leis­tung ermög­licht es, unter­schied­li­che Schall­quel­len objek­tiv zu ver­glei­chen, unab­hän­gig von der Ent­fer­nung oder den akus­ti­schen Bedin­gun­gen am Mess­punkt.
Bei­spiel: Eine Wär­me­pumpe mit einer Schall­leis­tung von 45 dB(A) ist lei­ser emp­fun­den als ein Modell mit 60 dB(A).

Schutz­be­dürf­tige Räume

Defi­ni­tion:
Schutz­be­dürf­tige Räume sind Berei­che, die auf­grund ihrer Nut­zung beson­ders vor Lärm­be­las­tung geschützt wer­den müs­sen. Nach DIN 4109 gehö­ren dazu Wohn­räume, Schlaf­be­rei­che, Bet­ten­räume in Kran­ken­häu­sern, Unter­richts­räume in Schu­len und Hoch­schu­len, Büros sowie Pra­xis­räume.
Rele­vanz:
Der Schutz die­ser Räume ist ein wesent­li­cher Bestand­teil der Bau­akus­tik, da er die Lebens­qua­li­tät, Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit und Gesund­heit der Nut­zer sicher­stellt. Gesetz­li­che Vor­ga­ben wie die DIN 4109 (Schall­schutz im Hoch­bau) defi­nie­ren Grenz­werte für die maxi­mal zuläs­sige Lärm­be­las­tung, die in schutz­be­dürf­ti­gen Räu­men ein­ge­hal­ten wer­den müs­sen.
Bei­spiel:
Ein Schlaf­zim­mer gilt als schutz­be­dürf­ti­ger Raum, da es eine unge­störte Nacht­ruhe ermög­li­chen soll. Um dies zu gewähr­leis­ten, kön­nen schall­däm­mende Fens­ter ein­ge­baut, mas­sive Trenn­wände ver­wen­det und bei Bedarf Schall­schutz­wände zur Redu­zie­rung von Ver­kehrs­lärm errich­tet wer­den.

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U

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